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U18 Jungs erreichen die zweite Runde für die ÖMS Qualifikation

Liebe Gemeinde,

vielen Dank für das zahlreiche Feedback auf meine bisherigen Berichte. Zusammenfassend kommt ein Wort besonders häufig vor: LANG.

Nachdem bis jetzt keine ergänzenden Adjektiva (wie „furchtbar“, „schrecklich“ und dergleichen) vorgekommen sind, habe ich beschlossen mit meiner bisherigen Art der Berichterstattung fortzufahren. Solltet ihr zu den Lesern gehören, die nur die harten Fakten interessieren, empfehle ich, jetzt ein paar Zeilen zu überspringen, bis ihr das Stichwort „VOLLEYBALL“ findet.

 

Es gibt mit Sicherheit Coaches, für die ihre Aufgabe mit dem Anpfiff des ersten Satzes beginnt. Ich habe mir in meiner Auslegung meines Amtes als Coach die Freiheit genommen, das gemeinsame Erlebnis Volleyball vom Einsteigen in den Mannschaftsbus weg bis zum Verabschieden wenn wir wieder zurück sind zu betrachten. Zum Glück war in diesem Fall der Mannschaftsbus kein essentieller Bestandteil unseres Erlebnisses: er begann nämlich ohrenbetäubend zu quietschen, sobald man den ersten Gang einlegte. Nachdem das Abenteuer „Bus-Anreise“ beim letzten Mal mit der Bekanntschaft des ÖAMTC Abschleppdienstes endete, beschlossen wir, dieses Mal auf diese hilfsbereiten Leute zu verzichten, und stiegen in die privaten Autos um (Danke an dieser Stelle an die mitgereisten Väter!!). Im Auto stellte sich heraus, dass es im Leben immer wieder Situationen gibt, die sich wiederholen. Frischgebackene Eltern kennen mit Sicherheit die endlosen Stunden, in denen man den schlafresistenten Nachwuchs kilometerweit durch die eigenen 4 Wände trägt und sich tollkühn vom Stillsessel bis zum Gymnastikball schwingt – alles unter den höchst wachsamen aber definitiv nicht müden Augen derer, die eigentlich schon lange schlafen sollten. Sobald man sich jedoch in ein Auto setzt (vorzugsweise auf der Heimfahrt vom Einkaufen zu einer Uhrzeit, wo die Kids ganz sicher nicht schlafen sollen, weil sie sonst in der Nacht putzmunter sind) reicht es, den Zündschlüssel umzudrehen und sofort setzt auf der Rückbank die Tiefschlafphase ein. Selbiges passierte mir auf der Hinfahrt zur ÖMS Quali nach Wr. Neustadt. Noch bevor ich den zweiten Gang eingelegt habe, schlummerten alle meine Mitfahrer selig. Abfahrt am Sonntag um 7:45 scheint offenbar nicht die bevorzugte Uhrzeit männlicher U18 Spieler zu sein. Nach 60 Minuten Dauerschlaf sind wir dann gut, und abgesehen von mir, ausgeschlafen am Spielort gelandet.

 

Nun zum VOLLEYBALL (willkommen zurück an die Volleyball-Hardliner):

Aufgrund einiger Absagen, war das Qualifikationsturnier heuer recht „dünn“ besetzt. Wir spielten gegen Wr. Neustadt, Waldviertel und Bisamberg um die Qualifikation für die ÖMS.

In Spiel 1 starteten wir gleich gegen die Hausherren aus Wr. Neustadt. Während des Grunddurchgangs haben wir beide Spiele gegen dieses Team verloren, was ein Sinnbild der bisherigen Saison war. Trotz sehr vieler sehr guter Spieler konnten wir unsere zahlreich vorhandenen PS nicht auf die Straße bringen. Ich sah also den Moment für eine flammende Rede gekommen und sprach über Teamgeist, gegenseitiges Vertrauen und Unterstützung (sowohl am Feld als auch von der Bank aus) und dergleichen. Mitten in meiner Rede stellte sich jedoch heraus, dass der Schiedsrichter offensichtlich schon einmal einen meiner Berichte gelesen hatte (Stichwort LANG), und sogleich unterbrach er meine Ansprache jäh mit einem gellenden Pfiff, weil er offensichtlich befand, dass ich nun genug geredet habe. Für die Spieler hat meine halbe Rede offensichtlich gereicht: wir konnten uns dank super Zusammenhalt und großartiger, lautstarker Unterstützung von der Bank in zwei sehr engen Sätzen mit 2:0 durchsetzen.

In Spiel 2 trafen wir auf unsere alten Bekannten aus Waldviertel. Wie immer war es ein heiß umkämpftes Spiel, in dem wir phasenweise gut mithalten bzw. sogar kurzzeitig in Führung gehen konnten. Leider riss in beiden Sätzen speziell gegen Ende bei uns der Faden, und somit ging das Match mit 0:2 verloren.

Im dritten Spiel stand das Team aus Bisamberg auf der anderen Seite des Netzes. Sie hatten die Spiele gegen Wr. Neustadt und Waldviertel verloren – somit gingen wir auch als Favorit in dieses Spiel. Um in der Qualifikation für die ÖMS in die nächste Runde zu kommen, mussten wir das Spiel gewinnen, um mindestens den zweiten Platz in diesem Quali-Turnier zu belegen. Wir begannen recht gut (und phasenweise ein bisschen zu entspannt). Nachdem sich das Parallelspiel zwischen Wr. Neustadt und Waldviertel zu einem wahren Krimi entwickelte, mussten wir mit 2:0 gegen Bisamberg gewinnen um den zweiten Platz zu sichern. Die Jungs setzten die Parole („ein bisschen mehr Konzentration wäre jetzt schon hilfreich“) perfekt um, und wir konnten das Spiel 2:0 gewinnen.

Somit erreichten wir den zweiten Platz hinter Waldviertel (die ein unglaublich spannendes Spiel gegen Wr. Neustadt 2:1 gewannen und verdient den ersten Platz belegten) und spielen nun ein letztes Qualifikationsturnier am 28.04. (Gegner und Ort sind noch nicht bekannt).

Noch 2 Punkte zum Schluss:

Erstens: ich werde dieses Mal nicht wie gewohnt auf einzelne Spieler eingehen. Wir waren 14 Spieler, und wenn ich nun einzeln jeden kommentiere, bin ich definitiv sicher, dass das kommende Feedback das ein- oder andere ergänzende Adjektiv beinhalten würde. Außerdem habe ich die Worte meiner flammenden Rede über Teamgeist usw. sehr bewusst gewählt. Ich möchte daher niemand besonders herausheben, sondern die Tatsache betonen, dass ALLE mitgereisten Spieler einen sehr wichtigen Teil dazu beigetragen haben, dass wir einen großen Schritt näher zur ÖMS gekommen sind.

Zweitens: ich schreibe grundsätzlich nicht über Spieler anderer Teams. Ich werde dieses Mal auch keine Namen oder das Team erwähnen – möchte jedoch folgendes feststellen:

Eines der vielen Dinge, die ich an Volleyball liebe ist, dass es nicht Fußball ist – speziell was die Umgangsformen bei den Spielen betrifft. Dieses positive Niveau wurde dieses Mal in einem Match leider deutlich unterschritten, und eine junge Schiedsrichterin, die ihren spielfreien Sonntag damit verbrachte, stundenlang ohne Pause ein Spiel nach dem anderen zu pfeifen, wurde spielerseitig mit Worten beschimpft, die jedem eingefleischten Rapid-Ultra Fan in der berüchtigten Süd-Tribüne die Schamesröte ins Gesicht treiben würde. Daher möchte ich folgende Bitte äußern: behaltet euch eure Leidenschaft und Hingabe für Volleyball, aber behaltet auch eure Aggression für euch und zerstört nicht den Sport, den wir alle so lieben.

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