Liebe Gemeinde,
„Stell dir vor, es ist Volleyball Meisterschaft und keiner geht hin“. Diesen Eindruck musste man bekommen, wenn man auf die Woche vor der zweiten Meisterschaftsrunde der U16 zurückblickt. Mit jedem Tag wurde die Liste der Ausfälle länger – und damit auch die Gesichter der Mannschaft und der Trainer.
Alle, die schon einmal schlechte Nachrichten bekommen haben (also alle von uns) werden festgestellt haben, dass es unterschiedliche Möglichkeiten gibt, damit umzugehen. Da wäre einmal die klassische österreichische Opfer-Variante „warum passiert so etwas immer mir/uns?“. Ich bin sicher, exakt diese Fragestellung ist auch schon allen von uns passiert, und ich nehme an, dass es nachher niemandem besser ging.
Wie wir alle wissen, hat die USP einen Panther als Logo, und alle, die schon einmal Spiel der USP live miterlebt haben (also hoffentlich alle), werden ein gewisses Klingeln in den Ohren verspürt haben, wenn die Mannschaft jenseits der 100 Dezibel Marke „Blaaaaaaaaack PANTHERS!!!!!“ intoniert. Man muss kein Zoologe sein, um zu wissen „Panther sind keine Opfertiere“ – also suchten wir uns eine bessere Möglichkeit, um mit den schlechten Nachrichten umzugehen. Wir wählten den Ansatz „wofür ist das eine Gelegenheit?“ und suchten nach den Türen, die uns diese Situation öffnete. Auf den ersten Blick bietet die Aussicht, ohne 3 Stammspieler anzutreten zugegeben ähnlich viele Möglichkeiten wie ein Zahnarztbesuch. Bei genauerer Überlegung war jedoch sehr schnell klar, dass wir uns mit den U16 Jungs in einer sehr privilegierten Situation befinden. Wir haben einen sehr breiten Kader mit vielen Spielern, die sehr regelmäßig zum Training kommen und dort mit vollem Einsatz dabei sind. Also nutzten wir die beiden Spiele, um den Jungs die Spielzeiten zu ermöglichen, die sie sich ohnehin schon lange verdient haben. Gleich vorweg: alle nutzten diese Möglichkeit sehr gut!!!
Im ersten Match warteten unsere Dauergegner aus dem Waldviertel auf uns. Unseren Jungs merkte man am Anfang eine gewisse Unsicherheit an, die nur allzu verständlich war. Einige spielten auf Positionen, die sie davor nur kurz im Training probiert haben. Nach einem klaren Rückstand zu Beginn des Spieles konnten sich die Jungs gemeinsam steigern. Die Punkte konnten zwar nicht mehr aufgeholt werden, aber der Rest des Satzes verlief ausgeglichen, und die Jungs konnten sehen, dass sie durchaus mithalten konnten. Mit dieser Erkenntnis verlief der zweite Satz deutlich besser und wir konnten ihn für uns entscheiden. Der dritte Satz begann ebenfalls ausgeglichen. Dann brach auf der gegenüberliegenden Seite des Netzes leider das Chaos aus, und unsere Gäste verloren die Übersicht bzgl. ihrer Aufstellung. Es folgten lange Unterbrechungen und viele Diskussionen, die unsere Jungs leider komplett aus dem Rhythmus brachten. Am Ende gewann das Team aus dem Waldviertel das Match mit 2:1.
Spiel 2 fand gegen Wr. Neustadt statt. Rein optisch verhieß diese Partie nichts Gutes, weil einige Spieler der Gäste um einiges größer waren als unsere Jungs. Es gab Spielsituationen, wo sich vorne am Netz 2 Spieler gegenüberstanden, wo man sich nicht sicher sein konnte, ob die wirklich in der gleichen Altersklasse spielen. Doch auch in diesem Spielen stellte unser Team die wahre Panther-Mentalität unter Beweis. Nach verlorenem erstem Satz hörte ich in der Pause, wie sich die Jungs zuriefen „na gut, dann gewinnen wir halt in 3 Sätzen“. Satz 2 verlief sehr spannend und alle Spieler steigerten sich im Vergleich zu den bisherigen Sätzen noch einmal. Wohl verdient gewannen wir diesen Satz und starteten in einen dramatischen dritten Satz. Dieser hielt alles, was man sich von einem Entscheidungssatz wünschen konnte, und am Ende gewannen wir mit 15:13.
Am Schluss darf ich wieder einmal sagen, wie stolz ich auf euch Jungs bin!!!!
Alle konnten Spielpraxis sammeln und alle haben es wirklich sehr gut gemacht. Ich bin stolz auf eure spielerische Entwicklung. Und ich bin sogar noch mehr stolz auf euren Teamgeist. Als 2 der verletzten Spieler zum Zuschauen die Halle betraten (und ich weiß, dass das für Beide nicht einfach war, weil sie viel lieber selbst auf dem Platz gestanden wären), kostete uns das 3 Punkte und mir eine komplette Auszeit, in der mir niemand auch nur für ein Wort zuhörte, weil alle mit Winken und Begrüßen beschäftigt waren. Und das zeigt, wie super ihr zusammenhält! Und ganz unter uns: ich weiß, dass auch Spieler Nr. 3, der krank zuhause bleiben musste, mit seinen Gedanken in der HTL war (und wir bei ihm).
Zuletzt möchte ich mich auch ganz herzlich bei den vielen Eltern und Großeltern bedanken, die uns in der Halle unterstützt haben, die Dauer-Taxi für ihre Kids sind, und die sich zuhause langen Diskussionen stellen müssen, warum man krank oder verletzt nicht Volleyball spielen kann.
In diesem Sinne: so kann und wird es weitergehen!!! Ich freue mich auf die Gelegenheiten, die uns das nächste Spiel bieten wird. Selbiges wird am 1.12. in Wr. Neustadt über die Bühne gehen.