Liebe Gemeinde,

nach den Monaten des Sandspielens (= Beachvolleyball) und einem erfolgreich absolvierten Trainingslager Ende August, starteten die U15 Jungs der USP am Sonntag mit einem Heimspiel in die aktuelle Hallensaison.

Für die meisten war es nicht nur der Start in eine neue Saison, sondern auch generell ihr erstes Volleyball Turnier. Aufregung und Motivation waren also gleichermaßen groß.

Während wir in den letzten Jahren speziell in der U15 immer mit einem recht kleinen Kader unsere Spiele bestritten haben, sind wir heuer in der komfortablen Situation, mit 12 Spielern an den Start zu gehen. Daher meldeten wir zu unserem Heimturnier gleich 2 Teams an. Unsere Gegner befanden sich offensichtlich in einer ähnlichen Situation, also standen sich 2 Mannschaften der USP und 2 Teams aus Zwettl gegenüber. Alle 4 Teams spielten einmal gegeneinander – so bekamen alle Jungs ausreichend Spielzeit.

In jeder Saison liefern speziell die ersten Turniere einen wertvollen Überblick, wo man steht, was bereits gut läuft, und wo man sich noch verbessern kann.

Unsere erste Erkenntnis war schnell gefunden: auch U15 Jungs sind Männer!!!

So schlecht und falsch Verallgemeinerungen im Leben oft sind: beim Volleyball kann/muss man es sagen: alle Männer sind gleich! Egal, ob Nachwuchsspieler, oder Volleyball-Oldie (ich habe beide Stadien durchlebt und weiß, wovon ich rede): die männliche Herangehensweise ist immer die Gleiche:

Wenn du einen Ball aufgespielt bekommst: HAU DRAUF, so scharf es deine persönlichen Möglichkeiten erlauben. Ein Angriffsschlag, der jenseits der 100km/h Grenze waagrecht an der Hallenrückwand detoniert, ohne sich auf dem Weg dorthin auch nur 1 Millimeter gesenkt zu haben, entlockt dem gewöhnlichen männlichen Volleyballer ein grimmig-zufriedenes Nicken und die Schultern heben sich instinktiv um 10cm. Unsere Jungs erweiterten diese Devise noch zusätzlich um „echte Männer machen ein Sprungservice“. Wild beseelt davon, dem Vorbild unserer Bundesliga Herren, die uns Woche für Woche vorzeigen, wie schön ein Sprungservice anzusehen ist, nachzueifern, sahen wir am Sonntag einen Spieler nach dem anderen beim Service vom Boden abheben. Einen kleinen Unterschied zu den Bundeliga Herren mussten wir recht bald feststellen: die treffen ins Feld. Unsere Aufschläge erinnerten zeitweise eher an das Model „Schrotflinte“, und die Bälle landeten mit einer verblüffenden Streuung in den entlegensten Stellen der Halle. Nach ein paar mahnenden Worten von Coach Christian und mir, konnten die Jungs dann doch das Testosteron gegen Konzentration eintauschen, und wir und die Zuseher sahen wirklich großartige Leistungen.

Unsere beiden Teams erreichten die Plätze 2 und 4. Das Spiel um Platz 1 fand leider noch zur Zeit der Schrotflinte statt, und 20 Servicefehler bei 2 Sätzen zu jeweils 25 Punkten waren dann doch zu viel.

Die mit abstand wichtigste Erkenntnis des Sonntags war: wir haben heuer eine super Truppe am Start!!!

Es gibt viele Teams, die sich ewig damit beschäftigen, aus vielen Einzelspielern mit großen Egos eine Mannschaft zu bilden. In vielen Fällen bleiben diese Versuche erfolglos, und diese Mannschaften werden nie wirklich erfolgreich. Unsere Jungs hatten den Teamgeist schon beim ersten Turnier. Es war wunderschön zu sehen, wie alle (egal in welcher Mannschaft und egal, wie lange sie schon Volleyball spielen) alles gaben, was derzeit möglich ist, und wie sich alle gegenseitig unterstützten. Ich darf einige Spieler schon längere Zeit begleiten, und es ist beeindruckend, wie sich alle gesteigert haben. Und bei den Jungs, die erst vor kurzen begonnen haben, und die ihre ersten Turniererfahrungen sammelten war es wunderbar zu sehen, wie steil ihre persönliche Lernkurve bergauf geht.

Das Fazit ist schnell gefunden:

Es macht super viel Spaß mit dieser Mannschaft, und ich freue mich schon sehr auf die kommenden Spiele!!!!

Vielleicht mit ein bisschen weniger Sprungservice …

Trainer & Autor: Clemens Stepanek